CE-Rika | Risikoanalyse | Tutorial
Die Risikoanalyse ist ein Teilbereich der Risikobeurteilung. Ihr Ziel ist zu ermitteln, wie hoch das Risiko ist, dass eine Gefährdungssituation zu einem Schaden führt. Sie ist damit die Grundlage für die spätere Risikobewertung, in der Maßnahmen zur Risikominderung abgeleitet werden. In der Risikoanalyse wird also festgelegt, für welche Gefährdungssituationen Maßnahmen erforderlich sind und wie hoch deren Risiko ist.
Was ist eine initiale Risikoeinschätzung in CE-Rika?
Eine initiale Risikoeinschätzung in CE-Rika ist die erstmalige Bewertung einer Gefährdungssituation auf ihr Risiko hin. Sie erfolgt, bevor Maßnahmen zur Risikominderung abgeleitet werden. Damit dient die initiale Risikoeinschätzung als Grundlage für die Ableitung der entsprechenden Maßnahmen. Ein Ergebnis kann jedoch auch sein, dass gar keine Maßnahmen erforderlich sind.
Aus welcher Grundlage erfolgt die Risikoeinschätzung in CE-Rika?
In CE-Rika ist das Risiko eine Funktion von vier Faktoren. Diese sind die Schwere des Schadens (S), die Dauer der Gefährdungsexposition (F), die Eintrittswahrscheinlichkeit (O), und die Vermeidbarkeit (A). Als Ergebnis erhalten wir eine Risikokennzahl RKZ, die einen Wert von 0 bis 6 annehmen kann.

Die Abbildung oben zeigt den Risikografen in CE-Rika. Dieser wird bei der Ermittlung des Risikos von links nach rechts durchlaufen.
Wie erstelle ich die initiale Risikoeinschätzung in CE-Rika?

Sie finden die initiale Risikoeinschätzung in CE-Rika im Arbeitsbereich Risikoeinschätzung. Diese kann im Seitennavigator aufgerufen werden. In diesem Arbeitsbereich werden alle Gefährdungssituationen angezeigt, die Sie zuvor definiert haben. Zur besseren Übersicht können Sie die Gefährdungssituationen nach den Gefährdungsbreichen filtern.
Für jede vorhandene Gefährdungssituation steht Ihnen eine Eingabemaske zur Verfügung. Die Überschrift mit dem Titel "Situation" ist wie folgt aufgebaut:
Gefährdungsereignis - Gefährdung - Gefahrenquelle - Gefahrenort
Im linken Teil der Eingabemaske geben Sie Ihre Bewertung ab, anhand der die Risikozahl nach dem weiter oben beschriebenen Risikografen ermittelt wird. Im mittleren Teil haben Sie die Möglichkeit eine Begründung für Ihre Bewertung abzugeben. Wir empfehlen Ihnen hierbei die Begründung so ausführlich wie möglich zu gestalten, um die Bewertung nachvollziehbar zu machen.
Der rechte Teil der Eingabemaske listet die Tätigkeiten auf, die Sie der Gefährdungssituation zugeordnet haben. Die Kenntnis dieser Tätigkeiten kann Ihnen bei der Bewertung der Aufenthaltsdauer helfen.
Zu Beginn der Risikoeinschätzung wird die Risikokennzahl auf -1 gesetzt und alle Felder sind mit "Keine Auswahl" gekennzeichnet. In der folgenden Schritt-für-Schritt Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie die initiale Risikoeinschätzung in CE-Rika durchführen.
Schritt 1: Wir ermitteln das Schadensausmaß


Üblicherweise wird im Bereich der Maschinensicherheit eine irreversible Verletzung als schwer eingestuft.
1. Klicken Sie in das Drop-Down Element für das Schadensausmaß.

Das Drop-Down Element öffnet sich und Sie können folgendes wählen:
- Keine Auswahl
- Keine Verletzung
- S1: Leichte Verletzung
- S2: Schwere Verletzung
Schritt 2: Wir ermitteln die Expositionsdauer


Die Expositionsdauer gibt an, wie lange eine Person einer Gefährdungssituation ausgesetzt ist. D.h. es ist nur der Zeitraum zu berücksichtigen, in dem die Person tatsächlich auch verletzt werden kann, wenn das Ereignis eintritt. Wann häufig oder selten zu wählen ist, kann in einigen Fällen den entsprechenden Normen entnommen werden.
1. Klicken Sie in das Drop-Down Element für die Dauer der Exposition.

Das Drop-Down Element öffnet sich und Sie können folgendes wählen:
- Keine Auswahl
- F1: Selten
- F2: Häufig
Schritt 3: Wir ermitteln die Eintrittswahrscheinlichkeit


Hier ist die Wahrscheinlichkeit gemeint, dass das Gefährdungsereignis eintritt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Person sich in der Gefährdungssituation aufhält oder nicht. Als Richtwert für die Auswahl der Eintrittswahrscheinlichkeit kann für O1: Gering angenommen werden, dass das Ereignis zwar möglich ist, jedoch damit gerechnet werden kann das es nie eintritt. Für O2: Mittel kann angenommen werden, dass das Ereignis während der Lebensdauer des Produkts mindestes einmal eintreten kann. Für O3: Hoch kann angenommen werden, dass das Ereignis mehrmals während der Lebensdauer des Produkts eintreten kann.
1. Klicken Sie in das Drop-Down Element für die Eintrittswahrscheinlichkeit.

Das Drop-Down Element öffnet sich und Sie können folgendes wählen:
- Keine Auswahl
- O1: Gering
- O2: Mittel
- O3: Hoch
Schritt 4: Wir ermitteln die Möglichkeit der Vermeidung des Schadens


Ausgangspunkt dieser Betrachtung ist, dass die Person sich im Gefährdungsbereich aufhält und das Gefährdungsereignis eintritt oder kurz davor ist einzutreten. Num muss die Frage beantwortet werden, ob die Person noch eine realistische Möglichkeit hat, den Schaden zu vermeiden. Entweder durch Flucht oder durch ein Eingreifen um das Gefährdungsereignis zu verhindern.
1. Klicken Sie in das Drop-Down Element für die Vermeidungsmöglichkeit.

Das Drop-Down Element öffnet sich und Sie können folgendes wählen:
- Keine Auswahl
- A1: Möglich
- A2: Unmöglich
Die Gesamtbewertung

Sind nun alle vier Faktoren bewertet, wird die Risikokennzahl RKZ ermittelt. In unserem Besipiel haben wir überall die schwerwiegenste Bewertung gewählt und erhalten somit eine Risikokennzahl von 6. Solange nicht alle vier Faktoren bewertet sind, bleibt die Risikokennzahl auf -1.
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