CE-Rika - Grundlagen - Tutorial
Hinweis
Dieses Tutorial ist noch in der Entstehung und wird in Kürze fertiggestellt. Wir haben uns entschieden es dennoch zu veröffentlichen, da wir denken, dass es Ihnen bereits jetzt helfen kann.
Einleitung
In diesem Tutorial lernen Sie die Grundlagen von CE-Rika kennen. Zum einen soll hier auf die Anwenderoberfläche eingegeangen werden, zum anderen auf das Modell der Risikobeurteilung auf welches CE-Rika basiert. Wir haben CE-Rika mit dem Ziel entwickelt, die Risikobeurteilung so einfach wie möglich zu gestalten. Jedoch ist das Verständnis des zugrundeliegenden Modells unerlässlich, um das Verhalten der Software zu verstehen.
Mit diesem Link können Sie direkt zur Modellbeschreibung springen:
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Wie ist die Bedieneroberfläche in CE-Rika aufgebaut?
Ziel war es, die Bedieneroberfläche so einfach wie möglich zu gestalten. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, die Bedieneroberfläche in einem Fenster zu realisieren. Das Fenster ist in einen Navigationsbereich und einen Arbeitsbereich unterteilt. Es gibt auch eine Menüleiste, die überwiegend das Laden und Speichern von Projekten ermöglicht.
Überblick
Wenn Sie CE-Rika starten, sehen Sie die Willkommensseite in der Abbildung unten. Die Oberfläche ist in drei Bereiche unterteilt. Im linken Bereich befindet sich der Navigationsbereich. Im rechten Bereich befindet sich der Arbeitsbereich. Oben befindet sich die Menüleiste.
Es gibt auch eine Statusleiste am unteren Rand des Fensters. Diese ist für Sie eigentlich nicht relevant. Sollte bei Error oder Warnung eine Zahl größer 0 erscheinen ist in der Applikation womöglich ein Fehler aufgetreten. Sie können uns dann die Log-Datei senden, die wir zur Analyse benötigen.
Die Menüleiste
Die Menüleiste besteht aus den zwei Menüs "Datei" und "Info". Im Bereich "Datei" können Sie Projekte laden und speichern oder einfach eine neue leere Risikobeurteilung starten. Im Bereich "Info" finden Sie den Datenlogger und können nachsehen welche Version der Software Sie verwenden und welche zu Verfügung steht. Der Datenlogger protokolliert die Ausführung der Software und dient im Fehlerfall zur Analyse. Die Datei wird lokal auf Ihrem Rechner gespeichert und kann von Ihnen eingesehen werden. Sollte ein Fehler auftreten, können Sie uns die Datei zur Analyse zusenden. Die Log-Datei selbst enthält keine personenbezogenen Daten und auch keine Daten aus Ihrer Risikobeurteilung.
Der Navigationsbereich
Auf der linken Seite des Fensters befindet sich der Navigationsbereich mit den Auswahltasten für die gewünschte Navigation. Folgende Naviagtionen stehen Ihnen zur Verfügung:
- Seiten
- Tätigkeiten
- Gefahrenorte
- Gefährdungen
- Maßnahmen
Vorab sei gesagt, dass die Seiten-Navigation zuständig für das Umschalten der Ansichten im Arbeitsbereich ist.
Die anderen Navigationen sind für die Drag & Drop Funktionen zuständig. D.h. von dort aus, ziehen Sie die Objekte in den Arbeitsbereich. Wir wollen an dieser Stelle nicht zu sehr ins Detail gehen, da es für jeden Bereich ein eigenes Tutorial gibt.
Seiten-Navigation:
Wie bereits weiter oben erwähnt, verwenden Sie diesen Navigator um zwischen den Ansichten zu wechseln. Die Navigation ist als Strukturbaum mit zwei Ebenen aufgebaut. Die erste Ebene ist die Überschrift und beschreibt in welchem Prozessschritt der Risikobeurteilung Sie sich befinden. Wenn Sie auf die Überschrift klicken, wechselt der Arbeitsbereich in die entsprechende Ansicht. In dieser Ansicht wird Ihnen erklärt, was Sie in diesem Prozessschritt zu tun ist und wie Sie vorgehen können. Die erste Ebene ist im Grunde genommen eine Hilfe zur Orientierung. Einen Blick hinein zu werfen lohnt sich also.
Durch das Klicken auf die zweite Ebene, also die Unterpunkte, wechseln Sie in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche. Dort tragen Sie die Daten ein, die für die Risikobeurteilung erforderlich sind. Je nachdem in welchem Arbeitsbereich Sie sich befinden, sind auch Daten aus dem Navigationbereich erforderlich. Wenn Sie z.B. eine Tätigkeit zuweisen wollen, dann holen Sie sich die Tätigkeit aus dem Navigationbereich per Drag & Drop.
Tätigkeiten
Im Navigations-Baum für die Tätikeiten werden alle Tätigkeiten aufgelistet, die Sie in der Risikobeurteilung erfasst haben. Überwiegend nutzen Sie diesen Navigator um Tätigkeiten in den Arbeitsbereich zu ziehen um diese Gefährdungssituationen zuzuweisen. Sie können ihn jedoch auch dazu verwenden um die Tätigkeiten anders zu sortieren.
Gefahrenorte
Im Navigations-Baum für die Gefahrenorte werden alle Gefährdungsereignisse aufgelistet, die Sie in der Risikobeurteilung erfasst haben. Überwiegend nutzen Sie diesen Navigator zum umstrukturieren der Gefahren.
Gefährdungen
Im Navigations-Baum für die Gefährdungen haben wir Ihnen bereits Gefährdungen vordefiniert. Sie können diese jederzeit ändern oder neue hinzufügen. Sie werden im Projekt gespeichert. Wichtig zu wissen ist, dass die wenn Sie eine neue Risikobeurteilung starten, die Gefährdungen initial immer in dieser Konfiguration starten. Wenn Sie dies nicht möchten, bietet es sich an ein leeres Projekt als Vorlage zu verwenden in der Sie die Gefährdungen bereits angepasst haben.
Den Navigations-Baum für die Gefährdungen verwenden Sie vorallem um die Gefährdungen einem Gefährdungsereignis per Drag & Drop zuzuweisen.
Maßnahmen
Im Verlauf der Risikobeurteilung werden Sie Maßnahmen definieren. Diese werden im Navigations-Baum für die Maßnahmen aufgelistet. Von dort aus können Sie die Maßnahmen den Gefahrensituationen per Drag & Drop zuweisen.
Der Arbeitsbereich
Der Arbeitsbereich ist im rechten Bereich des Fensters und nimmt den größten Teil ein. Die Ansicht im Arbeitsbereich ist abhängig von der Auswahl im Navigationsbereich "Seiten". Auf die einzelne Ansichten gehen wir in den jeweiligen Tutorials ein.
Arbeitsbereich - Allgemeines
In diesem Bereich können sie allgemeine Daten zu Ihrem Projekt erfassen. Die meisten davon sind auch diese, die Sie z.B. auf dem Typenschild Ihrer Anlage angeben müssen. CE-Rika selbst verwendet diese Daten nicht.
Arbeitsbereich - Arbeitsabläufe definieren
Mit Arbeitsablauf ist der Arbeitsablauf des Bedieners an der Anlage gemeint. In CE-Rika werden lediglich die Tätigkeiten des Bedieners erfasst. Diese werden Aufgaben zugeordnet, welche wiederum einer Lebensphase zugeordnet werden. Wie Sie einen Arbeitsablauf definieren, zeigen wir Ihnen in diesem Tutorial.
Arbeitsbereich - Gefährdungen identifizieren
In diesem Arbeitsbereich identifizieren Sie die Gefährdungen an der Anlage. Dazu ermitteln Sie Ereignisse, die dazu führen das eine Gefahrenquelle zur Gefahr wird. Ebenso ermitteln Sie den Wirkungsbereich der Gefahr und definieren damit den Gefahrenort. Wie Sie eine Gefährdung identifizieren, zeigen wir Ihnen in diesem Tutorial.
Arbeitsbereich - Risikoanalyse
In der Risikoanalyse beschreiben Sie die Gefahrensituationen, die sich aus den Gefährdungen ergeben. Sie fügen den Gefahrensituationen die Tätigkeiten des Bedieners hinzu und bewerten das Risiko. Wie Sie eine Risikoanalyse durchführen, zeigen wir Ihnen in diesem Tutorial.
Arbeitsbereich - Risikobewertung
Für die Risikobewertung definieren Sie Maßnahmen, die das Risiko reduzieren. Die Maßnahmen werden den Gefahrensituationen zugeordnet. Wie Sie Maßnahmen definieren und zuweisen, zeigen wir Ihnen in diesem Tutorial.
Arbeitsbereich - Stammdaten
Die Stammdaten enthalten einen Katalog an Gefährdungen, die wir Ihnen mit der Software ausliefern. Sie können die Stammdaten nicht direkt ändern, sondern erstellen ein leeres Projekt und passen die Gefährdungen dort an. Wie Sie die Stammdaten anpassen, zeigen wir Ihnen in diesem Tutorial.
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Auf welchem Modell basiert CE-Rika?
Das Modell hat den Fokus Gefahrensituationen zu identifizieren und zu bewerten. Die Abbildung unten zeigt den Aufbau des Modells mit seinen zugehörigen Objekten. Objekte können z.B. eine Gefährdung oder eine Tätigkeit sein. Sehen Sie es sich erstmal in Ruhe an, wir werden im Anschluss darauf im Detail eingehen.
In den nun folgenden Abschnitten werden wir Auszüge aus dem Bild oben darstellen um die einzelnen Bereiche zu erläutern.
Der Arbeitsablauf
Damit eine Person überhaupt zu Schaden kommen kann, muss sie anwesend sein, wenn das Gefährdungsereignis eintritt. Für die Anwesenheit einer Person gibt es einen bestimmten Grund. Sie hat eine Aufgabe zu erfüllen, die sie an der Anlage durchführt. Es können jedoch auch Aufgaben sein die nicht in direktem Zusammenhang mit der Anlage stehen. Dadurch können auch Personenkreise betroffen sein, die keinen Bezug zur Anlage haben. Wie z.B. Besucher die lediglich an der Anlage vorbeigehen.
Warum ist es nun wichtig, die Tätigkeiten des Bedieners zu erfassen? Haben Sie z.B. noch Restrisiken an der Anlage, die Sie in der Betriebsanleitung beschreiben müssen, dann ist es ebenfalls nützlich diese mit den entsprechenden Tätigkeiten zu verknüpfen. Es gibt auch Anlagen die über Betriebsarten verfügen und somit unterschiedliche Tätigkeiten des Bedieners erfordern. Auch hier werden Sie definieren wollen, welche Tätigkeiten in welcher Betriebsart durchzuführen sind. Selbst bei der Risikoeinschätzung kann es hilfreich sein, die Tätigkeiten des Bedieners zu kennen. Denn die dort gestellte Frage "Dauer der Gefährdungsexposition" bezieht sich auf die Dauer und Häufigkeit der Tätigkeit des Bedieners.
Der Maschienenrichtlinie 2006/42/EG können wir entnehmen, dass die Risikobeurteilung alle Lebensphasen der Anlage berücksichtigen muss. Wir haben uns mit CE-Rika entschieden das Modell so aufzubauen, dass die Lebensphase die höchste Ebene im Arbeitsablauf der relevanten Personen darstellt. Jeder Lebensphase lassen sich mehrere Aufgaben zuordnen. Aufgaben definieren das Ziel und den Grund der Anwesenheit einer Person. Einer Aufgabe können mehrere Tätigkeiten zugeordnet werden. Tätigkeiten beschreiben die Handlungen, die eine Person an der Anlage durchführt. Im Modell werden nur die Tätigkeiten weiter verarbeitet. Die Gleiderung in Lebensphase, Aufgabe und Tätigkeit dient lediglich der Strukturierung und gleichzeitig dem Nachweis, dass Sie alle Lebensphasen berücksichtigt haben.
Die erstellten Tätigkeiten können den entsprechenden Gefahrensituationen zugewiesen werden. Damit erhalten Sie einen Überblick, welche Tätigkeiten zu welchen Gefahrensituationen führen können. Wie in CE-Rika eine solche Gefahrensituation erstellt wird, sehen wir uns im nächsten Abschnitt an.
Die Gefährdungen
Befindet sich eine Person lediglich in einem Gefahrenbereich, so kommt es noch zu keinem Personenschaden. Es muss erst ein bestimmtes Ereignis eintreten, welches eine konkrete Gefährdung darstellt. Daher haben wir uns in CE-Rika entschieden das Modell so aufzubauen, dass der Gefahrenort bzw. Gefahrenbereich die höchste Ebene im Modell darstellt. Einem solchen Gefahrenort lassen sich mehrere Gefahrenquellen zuordnen. Das können dann konkrete Betriebsmittel, wie z.B. ein Ventil oder eine Pumpe sein. Diese Gefahrenquellen werden erst dann zur Gefahr, wenn ein entsprechendes Ereignis eintritt. Diese Ereignisse können Sie den Gefahrenquellen zuordnen. Gleichzeitig definieren Sie, welche Gefährdung für die Person daraus resultiert.
An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, dass CE-Rika mit der Zuweisung einer Gefährdung auch eine Gefahrensituation erstellt. Gleiches gilt auch wenn Sie eine Gefährdung löschen. Dann löschen Sie auch die Gefahrensituation!
Mit dieser Struktur denken wir auch die Anforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG abzudecken. Denn es sollen ja alle Gefährdungen, Gefährdungsereignisse und Gefährdungssituationen berücksichtigt werden.
Die Risikoeinschätzung einer Gefahrensituation
Im CE-Rika Modell werden die Gefahrensituationen automatisch erstellt, sobald Sie einem Gefährdungserignis eine Gefährdung zuweisen. Bevor es jedoch sinn macht Maßnahmen zu definieren und zu bewerten ermöglicht das Modell eine Risikoeinschätzung. Auf der Grundlage lässt sich dann entscheiden, ob Maßnahmen erforderlich sind.
Risikoreduzierung durch Zuweisen von Maßnahmen
Sind die Gefahrensituationen erstellt und die Risikoeinschätzung durchgeführt, können Sie Maßnahmen definieren.
Durch das Zuweisen der Maßnahmen zu den Gefahrensituationen reduzieren Sie das Risiko. Die Reduzierung wird pro Maßnahme berechnet.
Können Sie mit den Maßnahmen das Riskiko nicht ausreichend reduzieren, so können Restrisiken aufgenommen werden und zusätzliche organisatorische Maßnahmen definiert werden.
Die Betriebsarten
Die Betriebsarten sind in der Abbildung oben zum Modell nicht enthalten, sollen hier dennoch kurz erläutert werden. Die Funktion ist im Modell optional, da nicht alle Anlagen und Maschinen über Betriebsarten verfügen.
Die Hauptaufgabe einer Betriebsart im Sinne der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ist die Sicherheitsfunktionen der Anlage so zu koordinieren, dass sie Tätigkeitsbezogen einen sicheren Zustand herstellt. Ein Beispiel ist z.B. die Unterscheidung zwischen Einrichten und Betrieb. Im Einrichtbetrieb sind andere Sicherheitsfunktionen erforderlich als im Betrieb.
Wenn Sie der Betriebsart Sicherheitsfunktionen zuweisen, die bei angewählter Betriebsart aktiv sein sollen, dann werden die zugehörigen Tätigkeiten automatisch ermittelt. Das soll Sie auch dabei unterstützen frühzeitig zu erkennen ob erforderliche Tätigkeiten evtl. garnicht mehr möglich sind.
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Kommentare
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